K3-Lektürekurs: 

Karl Marx:
Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie.

Band 3: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion.

 

Lektürekurs:

  1. Von April 2006 bis Oktober 2009 mit Nadja Rakowitz. Jeden 3. Samstag im Monat plus Zusatztermine.
  2. Aktueller Kurs ab 9.Januar 2010 jeden ersten Samstag im Monat

Alle Veranstaltungen finden um 15 Uhr in der Mühlgasse 13 in Frankfurt-Bockenheim statt. Textgrundlage ist Band 25 der Marx-Engels-Werkausgabe des Dietz Verlags.TeilnehmerInnen werden gebeten, sich diesen zu besorgen.

Siehe auch die andern Lektürekurse zur ›Kritik der Politischen Ökonomie‹


(unvollständiges) Ankündigungs-Archiv:

 

Samstag 16.5.2009 // 15h in der Mühlgasse 13:

Wir kommen zum letzten Abschnitt: »Die Revenuen und ihre Quellen« und beginnen mit dem berühmten Kapitel über »die trinitarische Formel«.

 

Samstag 21.4.2007 // 15h in der GEW:

Wir verlassen die Profitrate und ihre umstrittene Tendenz und wenden uns dem 4.Abschnitt über die Verwandlung von Warenkapital und Geldkapital in kaufmännisches Kapital zu (Lesepensum: 16. und 17. Kapitel, S. 278-313)

 

Samstag 17.3.2007 // 15h in der Mühlgasse 13:

Fortsetzung der Diskussion neuerer Streitpapiere zum »tendenziellen Fall der Profitrate«, zum Begriff der »organischen Zusammensetzung des Kapitals« und zur Kritik an Michael Heinrich.

 

Samstag 17.2.2007 // 15h in der Mühlgasse 13:

Vor dem Übergang zum 4.Abschnitt (Waren- & Geldhandlungskapital) diskutieren wir neuere Streitpapiere zum »tendenziellen Fall der Profitrate«. (Textkopien liegen vor in der Studienbibliothek M13).

 

Donnerstag, 18.1.2007 // 19:30 in der Mühlgasse 13

In den Kapiteln 14+15 werden »entgegenwirkende Ursachen« zum Fall der Profitrate und seine widersprüchliche Entwicklungstendenz diskutiert. Dabei wird es auch darum gehen, auf welche Weise Marx mit der Tendenz der Profitrate zum Fallen die allgemeine Tendenz der kapitalistischen Entwicklung aufzeigt, dass die Entwicklung der Produktivkräfte zunehmend in Konflikt gerät mit der Selbstverwertung des Kapitals, dass dieser Konflikt sich periodisch zuspitzt und sich gewaltsam entladen muss.

»Gewaltsame Vernichtung von Kapital, nicht durch ihm äußere Verhältnisse, sondern als Bedingung seiner Selbsterhaltung, ist die schlagendste Form, worin ihm advice gegeben wird, to be gone and to give room to a higher state of social production.« (mew42, Grundrisse, S. 661)

Im Netz gibt es übrigens die Möglichkeit MEW und MEGA direkt zu vergleichen, jedenfalls was das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate angeht:  http://pom.bbaw.de/mega/start.html . Die Navigation ist nicht ganz einfach. Zuerst den Mega-Band 15 (entspricht MEW 25) anklicken. Dann bei den Einstellungen auf der linken Seite »nebeneinander«, dann »abschicken«, es erscheint eine neue Spalte auf der rechten Seite, die Anmerkungen und Fussnoten enthält. Die erste Fussnote führt zur Manuskript-Fassung in MEGA II/4.2.

 

Samstag 9.12.2006 // 15 h in der Mühlgasse 13:

Thema ist erneut und nicht zum letzten Mal das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate (Kapitel 13). Es wird zu überprüfen sein, was der Text selbst hergibt, um das große Aufhebens, dass um ihn gemacht wird, zu rechtfertigen.
Wird in diesem Gesetz irgend etwas substanziell neues formuliert, oder werden mit ihm nur die im ersten Band entwickelten Gesetze auf Stand gebracht und präzisiert? Zeigt dieses Gesetz die Notwendigkeit, oder gar die Unvermeidlichkeit vom Zusammenbruch des Kapitalismus? Ist es deswegen unverzichtbar für die Kritik der politischen Ökonomie? Oder ist es im Gegenteil zu verwerfen? Oder zeigen überhaupt die im »Kapital« entwickelten Gesetze nicht nur wie Kapitalismus »funktioniert«, sondern auch wie er nicht funktioniert. Erscheinen sie also nicht mehr oder weniger alle als »Zwangsgesetze« der gesellschaftlichen Katastrophe (setzen sich durch »wie das Gesetz der Schwere, wenn einem das Haus über dem Kopf zusammenpurzelt«)?
Zur Vorbereitung wären neben dem 13. Kapitel im dritten Band folgende Stellen im ersten Band nützlich: 10. Kapitel (331-340): Begriff des relativen Mehrwerts (über Zwangsgesetze der Konkurrenz, Gesetz~Tendenz~Trieb, individueller vs. gesellschaftlicher Wert, Extramehrwert); 23. Kapitel: allgemeines Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. darin 640-42 oben (über organische Zusammensetzung) und 650-660 (über Produktivkraftsteigerung, Reservearmee).

 

Samstag 18.11.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Beginn des berühmten 3. Abschnitts »Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate«, Kapitel 13 »Das Gesetz als solches«.
Von diesem Gesetz sagt Marx in den Grundrissen: »Es ist dies in jeder Beziehung das wichtigste Gesetz der modernen politischen Ökonomie und das wesentlichste, um die schwierigsten Verhältnisse zu verstehn. Es ist vom historischen Standpunkt aus das wichtigste Gesetz. Es ist ein Gesetz, das trotz seiner Einfachheit bisher nie begriffen und noch weniger bewußt ausgesprochen worden ist.« (MEW 42, S. 641) Dagegen behauptet z.B. Michael Heinrich seine Unhaltbarkeit und Nutzlosigkeit.
Was es mit diesem Gesetz, sowie der heißen Diskussion, die immer mal wieder um es geführt wurde, auf sich hat, damit werden wir uns die nächsten Sitzungen beschäftigen. Dabei wird es natürlich auch erneut gehen um die »organischen Zusammensetzung des Kapitals« und das »Transformationsproblem«. Welche Texte, neben dem Marxschen und dem von Ch., dazu gelesen werden, muss noch bestimmt werden.

 

Samstag 21.10.2006 // 15h im ivi:

Es geht nochmal um die Kapitel 10-12 (ab Seite 190). Die heiße Diskussion über die Bestimmung der Begriffe Wert, Marktwert, Marktpreis, Markt-Produktionspreis, bzw ihre Abgrenzung (sofern vorhanden) gegeneinander soll fortgeführt werden.

 

Donnerstag 12.10.2006 // 19h in der Mühlgasse 13:

Es geht um das Zehnte (»Ausgleichung der allgemeinen Profitrate durch die Konkurrenz. Marktpreise und Marktwerte. Surplusprofit«) und das Elfte Kapitel (»Wirkungen allgemeiner Schwankungen des Arbeitslohns auf die Produktionspreise«) 

 

Samstag 16.9.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Achille Loria (1857-1943, »Verfälscher des Marxismus« wie es im Anhang von MEW 25 heißt) findet, dass »in jenem Kapitel über die Durchschnittsprofitrate ... die seit so vielen Jahren versprochene Lösung sich reduzierte auf die trostloseste Mystifikation, auf das vulgärste Phrasenspiel« und er spricht von »theoretischem Bankrott« und »wissenschaftlichem Selbstmord« Marxens.

Engels der Loria in seiner Ergänzung zum 3.Band zitiert, weist diese Angriffe mit starken Worten und schwachen Argumenten zurück. Sein etwas überraschender Vorschlag für die Lösung des »Transformationsproblems«:

»Mit einem Wort: das Marxsche Wertgesetz gilt allgemein, soweit überhaupt ökonomische Gesetze gelten, für die ganze Periode der einfachen Warenproduktion, also bis zur Zeit, wo diese durch den Eintritt der kapitalistischen Produktionsform eine Modifikation erfährt  ...  Das Marxsche Wertgesetz hat also ökonomisch-allgemeine Gültigkeit für eine Zeitdauer, die vom Anfang des die Produkte in Waren verwandelnden Austausches bis ins fünfzehnte Jahrhundert unsrer Zeitrechnung dauert... das Wertgesetz hat also geherrscht während einer Periode von fünf bis sieben Jahrtausenden.« (MEW 25, S.909)

Laut Engels also verliert das Wertgesetz mit dem Siegeszug des Kapitalismus seine Gültigkeit und die Herrschaft der allgemeinen Profitrate tritt an seine Stelle. Ob das auch Marxens Auffassung war finden wir an diesem Samstag raus. Dazu Kapitel 9 und 10 und Charlys Text zur organischen Zusammensetzung.

 

Dienstag 5.9.2006 // 19:30 im Institut für medizinische Soziologie:

Wir beginnen mit dem spannenden Kapitel neun: »Bildung einer allgemeinen Profitrate (Durchschnittsprofitrate) und Verwandlung der Warenwerte in Produktionspreise«.

Danach gibts auf Video Oskar Negts Dokumentation über die Verfilmbarkeit des Kapital:

»Der Mehrwert und seine Bilder - Wie verfilmt man ›Das Kapital‹ von Marx? Besteht die ›politische Ökonomie‹ aus Abstraktionen oder aus Bildern? Welche Bilder gibt es für den ›Warenfetisch‹? Welche für den ›Mehrwert‹, für ›Entfremdung‹ oder die ›ursprüngliche Akkumulation‹? Der russische Meisterregisseur Sergej Eisenstein (›Panzerkreuzer Potemkin‹ und ›Oktober‹) plante 1928 einen groß angelegten Film über ›Das Kapital‹ von Marx. Oskar Negt, Herausgeber einer Textauswahl zum Werk von Marx, sowie Verfasser von ›Kant und Marx‹, über die Bilderwelt der Politischen Ökonomie.«

 

Samstag 19.8.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Es geht weiter mit Kapitel 8: »Verschiedne Zusammensetzung der Kapitale in verschiednen Produktionszweigen und daher folgende Verschiedenheit der Profitraten«, in dem ein Widerspruch sich auftut zwischen der Werttheorie und der »wirklichen Bewegung«.

Die Kapitel im nun beginnenden zweiten Abschnitt »Verwandlung des Profits in Durchschnittsprofit« sind so schwierig und komplex wie wichtig für die ganze Entwicklung des Marxschen Kapital. Darum ist es besonders sinnvoll öfter den Vergleich zur MEGA-Fassung (Manuskript von 1863-65) zu ziehen. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass diese Ausführungen (nahezu unmittelbar) vor der endgültigen Abfassung des ersten Bandes geschrieben worden sind.

 

Samstag 15.7.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Abschluss des ersten Abschnitts mit den Kapiteln 6 und 7. Das Erstere (»Wirkung von Preiswechsel«) ist erneut ein Empirie- und Rechenkapitel; Letzteres, die »Nachträge « beschreiben »Profit, wie er dem Bougeois erscheint« (so die Überschrift im Marxschen Manuskript).

 
Samstag 24.6.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Zur Diskussion steht diesmal das 4. Kapitel: »Wirkung des Umschlags auf die Profitrate«, ein von Engels zusammengestelltes Rechenkapitel, und das 5.Kapitel: »Ökonomie in der Anwendung des konstanten Kapitals«, das mittels reichhaltigem empirischen Material die Steigerung der Profitrate durch Ökonomisierung der Arbeit und der Produktionsmittel behandelt. Ein Thema das im Abschnitt über den tendenziellen Fall der Profitrate wieder aufgenommen werden wird.

 

Samstag 20.5.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Es geht um das 2. Kapitel »Die Profitrate«, das sehr schön den Zusammenhang herstellt zur bisherigen Entwicklung, und um das 3. Kapitel: »Verhältnis der Profitrate zur Mehrwertrate«, das als reines Rechenkapitel weniger wichtig ist.

Marx: »Soweit der Profit quantitativ dem Mehrwert gleichgesetzt wird, ist seine Größe, und die Größe der Profitrate, bestimmt durch die Verhältnisse einfacher, in jedem einzelnen Fall gegebner oder bestimmbarer Zahlengrößen. Die Untersuchung bewegt sich also zunächst auf rein mathematischem Gebiet.«

 

Samstag 29.4.2006 // 15h in der Mühlgasse 13:

Als Einstieg in die Lektüre beginnen wir mit Marxens Brief an Engels vom 30.4.1868 , in dem er einen groben aber guten Umriss gibt, um was es im dritten Band gehen wird. den Brief gibts im Netz scheinbar nur in englisch: http://www.marxists.org/archive/marx/works/1868/letters/68_04_30.htm. Dafür gibts dort (scheinbar ganz frisch) was anderes feines in digital: nämlich die »Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie«, der berühmte »Rohentwurf« von 1857/58.
Ausserdem werden wir beginnen mit dem 1. Kapitel: »Kostpreis und Profit«. Bei diesem Kapitel lohnt ein Vergleich mit dem Manuskript besonders, weil sich hier besonders deutlich Mängel der Engelsschen Redaktion zeigen.    

 

Samstag 8.4.2006 // 15h :

Zu Beginn der Auseinandersetzung mit Kapital Band 3 berichtet Nadja von der Rezeption des Buches in der Marx-Gesellschaft. Zur Vorbereitung eignet sich der Text »Ein Kommentar zum Mega Band II/4.2« von Diethard Behrens in dem er einen kleinen Überblick über die Geschichte der Debatten zum Transformationsproblem und zum tendenziellen Fall der Profi-Ratte liefert .

Es wird zunächst um die Rezeption des Buches in der Marx-Gesellschaft gehen. Dafür wird es sicher nützlich sein, die von Nadja verschickten Texte von Diethard Behrens, Carl-Erich Vollgraf und Henning Wasmus zu lesen, nötig ist es jedoch nicht. Anschließend werden wir mit dem 1.Kapitel, Kostpreis und Profit beginnen.

 

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