Veranstaltungen 2010

alle Veranstaltungen, sofern nicht anders angegeben, in der Mühlgasse 13.

Down with Islamic Fascism! (1&2)

23.2.2010: Diskussionsveranstaltung zur Situation in und um Iran. Mit den Referentinnen Fathiyeh Naghibzadeh und Jörg Finkenberger. Im Cafe K1 auf dem Gelände der FH Frankfurt-Nordend.

29.6.2010: Vortrag & Diskussion: Der deutsch-europäische Antiimperialismus, die "Junge Welt" und die Islamische Republik Iran.

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»Der Gangsterboss des Existenzialismus«

Veranstaltungsreihe zum 30. Todestag Jean-Paul Sartres. Präsentiert vom Blog la vache qui rit in Kooperation mit theorie praxis lokal und der Gegenuni im Institut für vergleichende Irrelevanz.

Warum Tod und nicht Geburt? Was man zuallererst festhalten muss, ist der absurde Charakter des Todes. In diesem Sinn muß jeder Versuch, ihn als einen Schlussakkord am Ende einer Melodie zu betrachten, strikt zurückgewiesen werden. Der Mafia rechneten ihn die Situationisten zu – gar in leitender Position. Am 15. April 1980 verreckte er mit 74 Jahren auf dem Buckel. Zehntausende geleiten ihn zum Montparnasse. Eine Demonstration der Dummheit, die sich in der Passivität des Spektakels wohlig zu Hause weiß – es gibt ja die Intellektuellen, die für uns denken, die Helden, die für uns kämpfen – eine Absicherung gegen die Angst. Hör dir das an! Was für eine Bande von Idioten! Diese Leute sind erst froh, wenn sie zusammen brüllen können. Die scheinen sich alle auf dieselbe Weise zu amüsieren. Die haben in Berlin einen großen Schuppen, da passen zwanzigtausend Mann rein, da versammeln sie sich sonntags, sie singen im Chor und trinken Bier dazu. Gegen Heidegger, gegen die Psychoanalyse, gegen Hegel, gegen Husserl. Und irgendwie auch mit ihnen. Gegen das Nazipack und die Bourgeoise. Ein bürgerlicher Philosoph geblieben? Camus besser als Sartre? Schwanzvergleich. Wo sind die Genossen? Einen Kommunisten erkennt man auf den ersten Blick. Ein Gesicht. Ein einziges hartes, ruhiges Gesicht. Ein Männergesicht. Das Spiel ist zu Ende, verdammt, die Hölle bin nicht ich. Man kennt es und es verliert an Gebrauchswert, je öfter man es hört. Man muss alles neu betrachten. Zu den Sachen selbst.

Um eine kritische Relektüre eines der interessanten Philosophen, kommunistischen wie antifaschistischen Aktivisten und Literaten des 20. Jahrhunderts ist es zu tun. Seine radikale Freiheitskonzeption klingt überholt in Zeiten immer totalerer Integration der Individuen in die Gesellschaft einerseits, biologistischer wie strukturalistischer Dekonstruktion subjektiver Autonomie andererseits. Doch gerade seine Insistenz auf die unhintergehbaren Autonomie des Einzelnen, seine Verantwortung und die permanenten Möglichkeit des Widerstands versprechen etwas, das andere Theorien so nicht bieten.

Solange die Doktrin sich ihrer Anämie nicht bewusst wird, solange sie ihr Wissen auf eine dogmatische Metaphysik (Dialektik der Natur) gründen wird, statt es auf das Verstehen des lebendigen Menschen zu stützen, solange sie unter der Bezeichnung Irrationalismus alle Ideologien abtut, die – wie Marx es getan hat – das Sein vom Wissen trennen und im Rahmen der Anthropologie die Erkenntnis des Menschen auf die menschliche Existenz gründen wollen, solange wird der Existentialismus seine Untersuchungen fortführen.
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Donnerstag 20.5.2010 // 17h im Institut für Vergleichende Irrelevanz [ivi], Kettenhofweg 130:
Sartre und der Marxismus - Vortrag von Christoph Zwi

Obwohl Sartre sich selbst als marxistisch inspiriert begriff, war er auch von undogmatischer Seite stets mitunter harscher Kritik ausgesetzt. Diese soll am Beispiel der Kritik des "orthodoxen" Georg Lukács und der "extremistischen" Situationistischen Internationalen dargelegt und diskutiert werden.

{Mitschnitt des Vortrags bei La vache qui rit.}

Karl Marx: Grundrisse (... der Kritik der politischen Ökonomie)

Neuer Lektürekurs als Fortsetzung des K3-Kurses ab Dezember 2009. Treffen an jedem dritten Samstag des Monats um 15 Uhr.
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