Veranstaltungen 2006

alle Veranstaltungen, sofern nicht anders angegeben, in der Mühlgasse 13.

Kapital-Lektürekurse:

Karl Marx: Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie. Band 1 (→) // Band 2 (→) // Band 3 (→) und die »Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses« (→)
Die Kritik der politischen Ökonomie mal nicht als »Schulung« und Weltformel, sondern als Methode und Lernerfahrung für radikale Praxis. NeueinsteigerInnen und Neugierige sind jederzeit willkommen.

  1. Die erste Lektüre-Gruppe (mit Nadja Rakowitz) schließt Band 2 im Januar 2006 ab und beginnt im April mit K3. Treffen an jedem dritten Samstag des Monats um 15 Uhr.
  2. Die zweite Lektüre-Gruppe beendet Band 1 im Sommer und beginnt dann gleich mit den »Resultaten..«. Jeden ersten Samstag im Monat um 15 Uhr.
  3. Im Oktober 06 konstituiert sich eine neue Gruppe, die dann wieder mit K1 beginnt. Jeden letzten Sonntag im Monat um 14:30 Uhr

Reihe Raum-Zeit-Kritik [5]

Veranstaltungsreiheim Rahmen der ›3. Gegen-Uni‹ (8.-13.Mai 2006) im institut für vergleichende irrelevanz [ivi], Kettenhofweg 130:

  • Di 9.Mai (14 uhr)  
    Seminar zur Situationistischen Theorie der Gesellschaftlichen Raum-Zeit
    als historisch-materialistischer Bemächtigungskritik in der »Gesellschaft des Spektakels«.
    Teil 1: Zeit & Geschichte. Die spektakuläre Zeit.
  • Do 11.Mai (14 uhr)  
    Das Kapital Selbdritt: die Neuesten Abenteuer der Mega.
    (Mit Nadja Rakowitz & Teilnehmer_innen des beginnenden Lektürekurses:) Aktuelle Annäherungen an Marx´ Kapital Band 3 »Die Gestaltungen des Gesamtprozesses der kapitalistischen Reproduktion« & zur gegenwärtigen Rezeptionslage.
  • Fr. 12.Mai (14 uhr)  
    Seminar zur Situationistischen Theorie der Gesellschaftlichen Raum-Zeit
    als historisch-materialistischer Bemächtigungskritik in der »Gesellschaft des Spektakels«.
    Teil 2 : Die Raumordnung.
  • Fr 12.Mai (20 uhr)  
    Abschlussvortrag der 3.GegenUniWoche: Die Proteste der Studierenden & Lycée_Nes gegen den CPE/CNE (Referent: Bernd Beier / jungle world)
  • Sa 13.Mai (15 uhr)  
    Reihe Peter Brückner [Teil5:]: Revolution als Psychotherapie? - Die kritische Stellung & Parteinahme im Kampf der Psychiatrisierten um ihre Politisierung. Zu »Emanzipationsdebatte« & SPK (Sozialistisches Patientenkollektiv) im Niedergangsprozess der BRD-Linken.
  • Näheres und weitere Veranstaltungen siehe unter »la troisième fois contre l´université« auf www.copyriot.com/raumspiel

Spektakel-Kurs:

November 2006:
Wiederaufnahme des kritischen Lektürekurses: »Die Gesellschaft des Spektakels« . Buch (1967) & Film (1973) von Guy Debord.
zwischen 2003 - 2005 lief der erste kurs zu diesem situationistischen basistext, der als fortschreibung der kritik der politischen oekonomie 100 jahre nach »das kapital« von karl marx geschichte gemacht hat & an aktualitaet seit dem revolutionaeren arbeiter_innen-aufstand in frankreich 1968 fuer viele kritiker_innen weltweit nur noch gewonnen hat.

»Das ganze Leben der Gesellschaften, in welchen die modernen Produktionsbedingungen herrschen, erscheint als eine ungeheure Sammlung von Spektakeln. Alles unmittelbar Erlebte ist in eine Vorstellung entwichen.« (these 1, erster satz des 1.kapitels)

dieser kurs experimentiert die seltene & schwierige kollektive aneignung der sproeden, komprimierten darstellung der situationistischen kritik diesmal in einer bisher noch nicht erprobten weise - als parallelfuehrung von text & bild-deutung entlang dem filmskript, das den teilnehmer_innen in deutscher uebersetzung mit bilderlaeuterungen vorliegt. zu dem film hiess es in der ankuendigung zu einer vorführung vor 10 jahren in new york: »The film is an essay, based upon the Situationist theory of detournement, that is, the recontextualized use of pre-existing images as a form of social critique. In The Society of the Spectacle, Debord uses images and sequences from Hollywood features, East Block features, news footage, documentaries, TV commercials, soft-core porn and a vast number of stills, some of which seem explicitly shot for the film. The film is extremely dense visually, verbally, psychologically, intellectually.«

wir haben uns klarzumachen, dass es sich um einen dezidierten anti-film handelt. wieso die situationistische kritische theorie antikunst & antipolitik (& unmoeglich jemals »kulturpolitik«) ist. ebenso, warum die situationistische kritik der spektakulaeren waren-ökonomie in keiner weise struktur»marxistischer«, diskurstheoretischer, poststrukturalistischer bzw. dekonstruktivistischer & schon gar kein radikal-konstruktivistischer subjektivismus ist, sondern sich explizit als historisch-materialistische praxistheorie begreift. deshalb sollten linke nachwuchspolitiker_innen, »kunst«-&»reclaim-the-city«-aktivist_innen oder studierende »situationismus«-spezialist_innen besser gleich wegbleiben, denn sie werden derzeit verstaerkt als »antiglobo«/»antikapitalistische« manager_innen & nachwuchs-ideolog_innen von der staatstragenden »radikalreformistischen«, buergerlich-demokratischen sammlungsbewegung gebraucht.

die vorbesprechung (mit diskussion der praeambel zum 1.kapitel des buches: das feuerbach-zitat, sowie des protokolls aus vorhergehenden kursen hierzu) fand bereits am samstag dem 28.10.2006 statt. bei dem jetzigen treffen wird zunaechst entlang den ersten thesen des buches (1 - 4, 6, 7, 9-12, 16, 18, 21-24, 29, 31, 33, 34) diskutiert, welche guy debord aus dem off in seinen film LA SOCIETE DU SPECTACLE eingesprochen hat (anfangsteil des films von1973), & ihre »verbildlichung« wird ansatzweise interpretiert. auf diesen zwei pfaden der kritik werden gemeinsam die ersten bestimmungen des begriffs des modernen "spektakel" zu klaeren sein. "Das Spektakel ist das Kapital, das einen derartigen Akkumulationsgrad erreicht hat, dass es Bild wird." (these 34, schluss des 1.kapitels).

Lektüre-Termine am letzten Samstagnachmittag (15-18 Uhr) jedes Monats, evtl. Zwischentermine nach Vereinbarung der Teilnehmer_innen.

antispektakuläre tage im IVI:

theorie praxis lokal bietet am 24.bis 26.12.2006 die möglichkeit, sich dem totalitären kultus der heiligen familie zu entziehen & die christlich-germanischen feiertage durchgehend für ihr gegenteil, nämlich für kritische basistheorie zu nutzen. (Einladungstext →)

  • Sonntag 24.12. // 20 Uhr im IVI, Kettenhofweg 130:
    Gegen die heilige Familie. Veranstaltung unter dem Motto von Karl Marx, Feuerbachthese Nr.4: »Also indem die irdische Familie als das Geheimnis der Heiligen Familie entdeckt ist, muss nun erstere selbst theoretisch & praktisch vernichtet werden.«
  • 24.-26. Dezember jeweils ab 15 Uhr im IVI, Kettenhofweg 130:
    Permanenter Kritischer Kurs zur Aneignung von »Die Gesellschaft des Spektakels« entlang dem Buch & den Filmen von Guy Debord, unter dem Motto »Die antispektakuläre Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.«

Situationistische Revolutionstheorie - Übersicht →

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