Veranstaltungen 2007

alle Veranstaltungen, sofern nicht anders angegeben, in der Mühlgasse 13.

Gegen das Ritual 1. Mai: remember counter maydays [1]:
80 Jahre Konterrevolution in China

Vortrag anlässlich des jahrestags der massaker gegen die proletarische revolution & communistische bewegung in china am 27.4.1927, ermoeglicht durch die verheerende politische dominanz/intervention der (prae-)stalinistischen »kommunistischen internationale«, die zum abblocken & zum umleiten der revolution auf den maoistischen weg mit seinen ambivalenten bürgerlich-staatskapitalistischen/staatssozialistischen sowie »kulturrevolutionaeren« resultaten gefuehrt hat. die relevanz der laengsten revolution eines fuenftels der menschheit fuer die anstehende communistische revolution der produktiven gesamtarbeiter_in im weltmaßstab steht bei dieser diskussionsveranstaltung im vordergrund.
es handelt sich um die bearbeitung eines vortrags beim »Seltsamen Zusammenschluss« (stuttgart) am 5.11.2006 über "Maoismus & ML-Bewegung". das dispositiv dieses vortrags steht voraussichtlich ab 27.4. auf der website www.theoriepraxislokal fuer die diskussion zur verfuegung.

Freitag 27.4.2007 // 19.30Uhr im IVI (Kettenhofweg 130)

{Gegen das Ritual 1. Mai → // zur Reihe »Chinesische Revolution und ML-Bewegung« → // zum Dispositiv des Vortrags in Stuttgart}

Gegen das Ritual 1. Mai: remember counter maydays [2]:
Der Antikapitalismus der Nazis

Texte, Termine und Links zur Verhinderung der Naziaufmärsche am 1. Mai 2007 in Raunheim (12h) und Rüsselsheim (15:30), sowie am 7.Juli in Frankfurt:

  • Dienstag 24.4.2007 // 20h im Kulurbahnhof an der S-Bahn-Station Mörfelden
    und Sonntag 29.4.2007 // 19h im ivi, Kettenhofweg 130 :
    Wie funktioniert der Antikapitalismus der Nazis? Öffentliche Diskussionsveranstaltung zur »Antikapitalismus – Kampagne« der Nazis
  • Ausführlicher Aufruf gegen die »Antikapitalismus – Kampagne« der NPD der Antifaschistischen Linken Gross-Gerau (algg)
  • Diskussions-Stichpunkte von theorie praxis lokal zur Veranstaltung »Wie funktioniert der Antikapitalismus der Nazis?« und zur Kritik am »Aufruf gegen die ›Antikapitalismus-Kampagne‹ der NPD«
  • Mobilisierungs-Site der Antifaschistischen Linken Gross-Gerau (algg) unter dem Motto »den Naziaufmarsch zum Desaster werden lassen!«
  • Aufruf der Antifaschistischen Linken Gross-Gerau (algg) zum 1. Mai (gespiegelt von der algg-site)
  • Aufruf der Jugendantifa Gross-Gerau zum 1. Mai (gespiegelt von der algg-site)
  • Treffpunkte für Gegenaktivitäten am ersten Mai sind um 10:30 das Raunheimer Stadtzentrum (Gebäude) an der Ringstraße 107-109 und um 15:00 der Bahnhof Rüsselsheim.

Gegen das Ritual 1. Mai:  remember counter maydays [3]:
70 Jahre Konterrevolution in Spanien

Tagesseminar zu verlauf & niederlage der revolution in spanien (festgemacht am barcelona-clash anfang mai 1937). zugleich als ueberblick ueber den »spanischen« revolutionskrieg. wir sehen den film von Ken Loach »Land und Freiheit« diesmal in einer exkursiv bearbeiteten fassung an, die ihn als eine erste, mythenkritische einführung in geschichte & problematik der authentischsten anarcho3-communistischen proletarischen revolution des 20.jahrhunderts nützlich macht: ursachen ihrer schwäche und ihres abwuergens. ein anarchistischer dokumentationsfilm liefert zusätzlich reichhaltigen fakten- & zeitzeugen-stoff. {Ankündigungstext  //  Gegen das Ritual 1. Mai→}
Sonntag 6.5.2007 im IVI ab 12 Uhr

Workshop / Wochenendseminar am 21.-23.September 2007
Antikapitalismusphantasien der Nazis :

{aus dem Ankündigungstext:} ... Eine solche revolutionäre antifa-des-Bewusstseins kann nur aus dem gegenwärtigen Unbehagen in der antifa heraus entstehen und aus der unstillbaren Begierde nach Praxis der Theorie, ohne die es keine revolutionäre Praxis geben kann. Das ist ein Experiment und kann nur der Versuch des Beginns eines Prozesses, eines längerfristigen, praxis-orientierten »Laboratoriums« zur Destruktion der grassierenden, mehr oder weniger antisemitisch strukturierten Phantasien vom »Kapitalismus« sein. Ohne die radikalste, gründlichste und selbständige Kritik der NS-Phantasmata, der Vulgärvorstellungen vom »Kapitalismus und Antikapitalismus« und von ihrer Grundlage in der kapitalistischen Produktionsweise selbst, ihrer Wirkungsweise in der politischen und libidinösen Ökonomie im Massenmaßstab, können wir weder die verrückten Meinungen theoretisch noch die Organisationsformen der barbarischen Verbrechen praktisch vernichten.

→ nähere Informationen und Materialien zur Vorbereitung →

Sonntag 14.10.2007 // 19.30 im Hörsaal des IVI, Kettenhofweg 130:
Kritische Theorie als situationistische Aktualisierung?

Veranstaltung zum Streit über »Spektakel, Kunst, Gesellschaft« (Buch zum gleichnamigen Symposion 2005 in Wien) mit den beiden Autoren Stephan Grigat & Zwi.

Die Situationistische Internationale verdichtete die Kritik der kapitalistischen Totalität in dem Versuch, die Trennung der Sphären durch ein spezifisches Theorie-Praxis-Verhältnis hindurch aufzuheben. Es ging ihr um die Frage der Aneignung der hervorgebrachten Möglichkeiten – gegen ihre elende Nutzung, unter den Bedingungen der Vergesellschaftung über den Wert – in einem entschieden forschenden und experimentellen Sinne, dabei todernst in der Sache. »Revolutionäre Spieler aller Länder vereinigt Euch« bedeutete für die S.I. nicht mehr die Poesie in den Dienst der Revolution zu stellen, sondern umgekehrt dem Bestehenden die Herrschaft über die Definitionen des möglichen Gebrauchs zu entwenden (détournement) und sich gleichzeitig der Gefahr der Beschlagnahme durch das Spektakel (récuperation) bewusst zu sein. Kein Argument für Untätigkeit, sondern eines gegen Dummheit und Unbeweglichkeit. Ein neuer Anlauf, auf diesem Planeten menschenwürdige Zustände herzustellen, sollte besser nicht unterhalb des Niveaus der S.I. angesetzt werden. Mit der S.I. scheint eine moderne Form der Association auf, die eines modernen Theoretiker- und Experimentatorenkollektivs, welches jede Form der Entfremdung im Kampf gegen die Entfremdung bei Strafe des eigenen Untergangs sofort bekämpfen muss.

Das Autorenkollektiv Biene Baumeister Zwi Negator hat versucht, eine immanente, eine rettende Kritik der S.I. zu entwickeln. Trotz deren unbestreitbaren blinden Flecken im Hinblick auf den Nationalsozialismus und die Shoah einerseits, und andererseits die Geschlechterverhältnisse und damit einer allesumfassenden Kritik des Alltagslebens, sollte gezeigt werden, wo nicht hinter die SI zurückgegangen werden darf, bzw. erst noch nicht einmal geborgene Schätze für eine revolutionäre Kritik auf der Höhe der Zeit zu finden wären. »Die Rückkehr des Verdrängten« wäre insofern nicht nur in Bezug auf die Geschichte der S.I. zu verstehen, als weitgehend in der Schublade für politisierten Künstleravantgarden versteckte. Das schmerzhafte Aufrufen der geschichtlichen Niederlagen der bisherigen Emanzipationsanläufe und was darin zu retten wäre, wie auch die von der situationistischen Kritik nicht unter Beschuss genommenen entscheidenden Momente der gesellschaftlichen Totalität sind der Verdrängung zu entreißen.
Debords erkenntniskritisches Diktum, dass die »Wahrheit dieser Gesellschaft nichts anderes ist als die Negation dieser Gesellschaft«, ist in seiner Allgemeinheit ebenso richtig wie es nach dem Nationalsozialismus, der barbarischen Negation der bürgerlichen Gesellschaft, durch eben diese Allgemeinheit falsch wird. Die Negation orientiert sich hier ausschließlich am Marxschen kategorischen Imperativ aus dem Jahr 1844, nicht aber am Adornoschen, der in Reflexion auf die Katastrophe fordert, alles Handeln so einzurichten, dass Auschwitz sich nicht wiederhole. Die Situationistische Internationale teilte mit der von ihr so scharf kritisierten Linken die Ignoranz gegenüber dem kapitalentsprungenen Antisemitismus, was ihr auch ein Verständnis des Zionismus, der Notwehrmaßnahme gegen diesen Antisemitismus, von vornherein unmöglich machte.

Zwi vom Autorenkollektiv Biene Baumeister Zwi Negator, das eine zweibändige »Aneignung« von »Situationistischer Revolutionstheorie« herausgebracht hat und mit zwei Beiträgen in dem Sammelband »Spektakel - Kunst - Gesellschaft« vertreten ist, wird an diesem Abend neben einer von Musik und Bildern begleiteten kurzen Einführung in die Geschichte der SI über die Möglichkeit einer aktualisierenden kritischen Ingebrauchnahme der situationistischen Kritik sprechen.

Stephan Grigat, Mitherausgeber des Sammelbandes »Spektakel - Kunst - Gesellschaft« und Aktivist der Gruppe »Café Critique«, wird zum einen die Intentionen des Sammelbandes erläutern und sich zum anderen mit der Auseinandersetzung der SI mit Israel und dem Zionismus beschäftigen.

{→ zur Übersicht: Situationistische Revolutionstheorie →}

22.12. bis 26.12.2007, täglich ab 14h im IVI, Kettenhofweg 130:
Antispektakulärer Workshop

Zum großen Historischen Kapitel aus "Die Gesellschaft des Spektakels" (Guy Debord, Buch1967 & Film 1973, Kapitel 4, Thesen73-124). Fünf Tage intensive Aneignung, kritischer crash course & optimaler Seiteneinstieg in die Situationistische Geschichts-& Fetischismuskritik. Verbindung von einführender Zusammenfassung zu Abschnitten, close reading zu Einzelthesen, Deutung von Bildsequenzen; erstmals Vergleich mit anderen Filmen (von Debord, von Viénet, von Isou).

Strategie & Taktik:

Lektürekurs: Strategie & Taktik – Wie organisieren sich politische Interessen in einer Klassengesellschaft? [1] Clausewitz.

Einstieg in das grundlegende Werk »Vom Kriege« unter der aktuellen Fragestellung: Wie kann die preussisch-deutsche Ziel & Zweckbestimmung für den modernen Weltbürgerkrieg aufgehoben werden? Unsere Lektüre wird sich im Laufe des Jahres den ungekürzten Text dieses Klassikers zu moderner Strategie&Taktik von 1832 erschliessen. Bei jeder Lektuere diskutieren wir eine aktualisierende Leitfrage, die von Termin zu Termin gemeinsam festgelegt wird. Der Lesekreis findet seit 13.2.2007 wöchentlich Dienstags ab 14.30 Uhr bis abends statt. (Einstieg noch möglich,Texte liegen vor.)

Kapital-Lektürekurse:

Karl Marx: Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie. Band 1 { →} // Band 2 { →} // Band 3 { →} und die »Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses« {→}
Die Kritik der politischen Ökonomie mal nicht als »Schulung« und Weltformel, sondern als Methode und Lernerfahrung für radikale Praxis. NeueinsteigerInnen und Neugierige sind jederzeit willkommen.

  1. Die erste Lektüre-Gruppe (mit Nadja Rakowitz) befasst sich seit April 2006 mit K3. Treffen an jedem dritten Samstag des Monats um 15 Uhr. {→}
  2. Die zweite Lektüre-Gruppe hat im April die »Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses« abgeschlossen und fängt im Mai mit dem zweiten Band an. Jeden ersten Samstag im Monat um 15 Uhr. {→}
  3. Seit Oktober 2006 liest eine neue Gruppe den ersten Band. Jeden letzten Sonntag im Monat um 13:30 Uhr { → // myblog.de/kapital}

Spektakel-Kurs:

Wiederaufnahme des kritischen Lektürekurses: »Die Gesellschaft des Spektakels«. Buch (1967) & Film (1973) von Guy Debord.»Das ganze Leben der Gesellschaften, in welchen die modernen Produktionsbedingungen herrschen, erscheint als eine ungeheure Sammlung von Spektakeln. Alles unmittelbar Erlebte ist in eine Vorstellung entwichen.« (these 1, erster satz des 1.kapitels)

dieser kurs experimentiert die seltene & schwierige kollektive aneignung der sproeden, komprimierten darstellung der situationistischen kritik diesmal in einer bisher noch nicht erprobten weise - als parallelfuehrung von text & bild-deutung entlang dem filmskript,

Lektüre-Termine am letzten Samstagnachmittag (15-18 Uhr) jedes Monats, evtl. Zwischentermine nach Vereinbarung der Teilnehmer_innen.

Situationistische Revolutionstheorie - Übersicht →

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